12 Fragen an die Kinderzahnärztin
Ich finde es ideal mit dem Durchbruch der Milchfrontzähne, spätestens aber mit dem 2. Lebensjahr, auch mit der Zahnarztroutine zu beginnen.
Der frühe Erstkontakt ist wichtig, um Ihnen Empfehlungen zu geben wie Sie die Mundgesundheit Ihres Kindes optimal unterstützen können. Des Weiteren lernt ihr Kind von Beginn an die Wichtigkeit der Mundgesundheit.
Der erste Besuch dient dem Vertrauensaufbau. In der Regel wird bei diesem Termin nicht behandelt.
Zum einen sind die Zähne, aber auch die Münder kleiner. Das ist schon mal die erste Herausforderung. Das ist aber nicht alles. Die Karies schreitet auch schneller voran und bleibt länger unbemerkt. Das Kind als Patient ist natürlich auch nicht einfach ein kleiner Erwachsener.
Intensive Zahnpflege lohnt sich!
Milchzähne sind wichtig für das Abbeißen und Zerkleinern der Nahrung, sowie für die Sprachbildung. Sie dienen als Platzhalter für die nachrückenden bleibenden Zähne und erhöhen die Ausstrahlung und damit das Selbstbewusstsein Ihres Kindes. Kinder mit kranken Milchzähnen leiden häufiger unter Infektionen und können sich schlechter konzentrieren. Ein frühzeitiger Verlust der Milchzähne wirkt sich nachteilig auf die Gesundheit und die Stellung der bleibenden Zähne aus.
Ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes sollten Eltern zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta putzen.
Ein Leben lang gilt: die Menge der Zahnpasta, die pro Zähneputzen verwendet werden soll, richtet sich immer nach der Größe des kleinen Fingernagels Ihres Kindes.
Manche Kleinkinder wehren sich über Monate und Jahre gegen das Zähneputzen. Bleiben Sie stark, Ihr Kind wird es Ihnen danken!
Ab dem 4. Lebensjahr ist Ihr Kind alt genug um in kleinen Schritten eine systematische Putztechnik zu erlernen. Sie sind als Eltern in dieser Zeit aber immer noch gefordert, die Zahnputzversuche Ihres Kindes zu beaufsichtigen und restliche Beläge durch Nachputzen zu entfernen.
Mit Schulbeginn beherrscht Ihr Kind die KAI-Zahnputzsystematik perfekt. Trotzdem sind die Zähne Ihres Kindes nicht wirklich sauber, d.h. frei von Zahnbelag. Deshalb müssen Sie als Eltern die Zähne Ihres Kindes abends vor dem Schlafengehen immer zusätzlich von allen Seiten sauber putzen. Zähne müssen sauber schlafen gehen. Nur saubere Zähne bleiben gesunde Kinderzähne. Erst wenn Ihr Kind flüssig Schreibschrift schreiben kann, kann es eine Erwachsenen-Zahnputztechnik erlernen und damit selbst für saubere Zähne sorgen.
"Karies ist eine Krankheit, die man Tag für Tag bekämpfen muss…..mit der Zahnbürste!"
Wenn es Ihrem Kind mehr Freude macht elektrisch die Zähne zu putzen und Sie so besser nachputzen können, dann spricht nichts gegen die elektrische Zahnbürste. Auch schon bei den ganz Kleinen. Grundsätzlich kann eine optimale Reinigung der Zähne aber genauso gut mit der Handzahnbürste erfolgen.
Fluorid ist ein essentielles Spurenelement in unserem Organismus, das u.a. den Zahnschmelz härtet. Die Fluoridmenge, die wir als natürlichen Bestandteil unserer Nahrung täglich aufnehmen, ist jedoch zumeist unzureichend für die Kariesprophylaxe.
Eine zusätzliche Fluoridgabe macht die Zähne widerstandsfähiger gegen die Säureangriffe der Bakterien. Wir beraten Sie, welche Form der Fluoridzufuhr für Ihr Kind am sinnvollsten ist.
Nein!
Natürlich birgt Zucker ein Risiko. Niedermolekulare Kohlenhydrate werden leicht von den Kariesbakterien verstoffwechselt und die entstehenden Säuren, sowie der niedrige pH-Wert können den Zähnen schaden.
Machen Sie sich und Ihrem Kind daher die Gabe von Zucker bewusst.
- legen Sie Naschzeiten fest
- achten Sie auf zuckerfreie Hauptgetränke
- bieten Sie Ihrem Kind als Zwischenmahlzeiten Gemüse und Obst an
- auch zuckerfreie Kaugummis sind empfehlenswert
Nuckeln ist ein natürlicher Vorgang und befriedigt elementare Bedürfnisse des Babys. Allerdings sollte der Schnuller idealerweise mit dem 3. Geburtstag Ihres Kindes abgewöhnt werden. Denn es können Zahnfehlstellungen hervorgerufen oder angeborene Fehlstellungen verstärkt werden. Ein paar Tipps: Geben Sie einen Schnuller nur, wenn das Kind sonst am Daumen lutscht; vermeiden Sie es, den Schnuller als "Tröster" einzusetzen
Grundsätzlich spricht man von zwei Wechselgebissphasen.
Die erste beginnt etwa im Alter von 6 Jahren. Die Milchfrontzähne im Ober- und Unterkiefer werden langsam lockerer, fallen aus und die neuen Schneidezähne kommen. Parallel stellt sich in jedem Quadranten ein bleibender Backenzahn ein. Man spricht von den vier 6-Jahr-Molaren.
Als nächstes schließt sich die Ruhephase an, bis etwa zum 10. Lebensjahr.
Mit der zweiten Wechselgebissphase fallen dann die Milcheckzähne und –molaren aus. Wieder stellt sich parallel ein Backenzahn pro Quadrant ein. Ihr Kind ist jetzt ungefähr 12 Jahre alt und der Zahnwechsel ist abgeschlossen.
Es ist keine Seltenheit, dass die bleibenden Unterkieferfrontzähne hinter den noch vorhandenen Milchzähnen durchbrechen (Haifischzähnchen). In der Regel löst sich dieses Problem von selbst und die Zunge schiebt anschließend die neuen Zähne nach vorne. Manchmal muss man beim Wackeln allerdings auch nachhelfen. Um diese Situation richtig einschätzen zu können bitten wir Sie, sich mit Ihrem Kind bei uns vorzustellen.
Alle Zähne mit einer durch Furchen (Fissuren) und Grübchen zerklüfteten Oberfläche sind besonders kariesgefährdet. Denn tiefe Fissuren bieten Speiseresten und damit den Bakterien gute Haftungsmöglichkeiten und werden von der Zahnbürste nur schwer oder gar nicht erreicht.
Prophylaktisch kann man diese Zähne mit einer Versiegelung (einem dünnfließenden Kunststoffmaterial) schützen.
Voraussetzung ist ein vollständig durchgebrochener Zahn. Zudem sollten die Zähne unter adäquater Trockenheit versiegelt werden können. Die erste Versiegelung der bleibenden Zähne kann wahrscheinlich 6-18 Monate nach Durchbruch der Zahnkrone erfolgen.
Bei guter Kooperation Ihres Kindes kann auch die Versieglung der Milchzähne von großem Vorteil sein.
Wahrscheinlich handelt es sich um die sogenannte MIH (Molaren Incisiven Hypomineralisation). Hierbei geht es um eine Schmelzbildungsstörung, dessen genaue Ursache noch nicht abschließend identifiziert ist. Unter Umständen sind diese Zähne nicht nur kariesanfälliger, sondern auch stark temperaturempfindlich. Kommen Sie gerne zeitnah in die Praxis, damit wir mit Ihnen Therapieoptionen besprechen können.
Am schönsten finde ich es immer wieder, wenn Kinder glücklich und zu Recht stolz Behandlungen gemeistert haben. Sie wachsen daran. Es ist toll, wenn die Kinder gerne kommen. Auch Eltern, die erleichtert die Praxis verlassen, machen mir Freude. Es macht Spaß zu helfen!
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